Steuerhinterziehungsbekämpfung: NRW geht mit vereinten Kräften gegen Offshore-Konstrukte vor

Aerial view of offshore islands

Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität und Schwerpunktstaatsanwaltschaft Bochum starten gemeinsame Maßnahmen

Nordrhein-Westfalen verschärft den Kampf gegen Steuerhinterziehung: Das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität Nordrhein-Westfalen (LBF NRW) und die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität in Bochum koordinieren aktuell ihre Ermittlungen gegen Beschuldigte, die mithilfe von Offshore-Dienstleistern mutmaßlich erhebliche Steuerbeträge hinterzogen haben.

Mit dem Ziel, versteckte Vermögenswerte aufzudecken, wurden Daten zu Auslandskonten analysiert und verdichtet. Diese stammen aus internationalen Datenlecks und ermöglichen nun einen klaren Einblick in die Verbindungen nordrhein-westfälischer Steuerpflichtiger zu sogenannten Steueroasen.

Seit dem 1. Januar 2025 ist das LBF NRW zentral für die Steuerfahndung in Nordrhein-Westfalen zuständig – mit rund 1.200 Expertinnen und Experten im Einsatz gegen Steuerbetrug, Geldwäsche und Cybercrime. Es ist die erste Behörde dieser Art auf Landesebene in Deutschland.

Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft Bochum übernimmt die justizielle Leitung der Ermittlungen. Bereits in der Vergangenheit war sie federführend in bundesweiten Verfahren rund um die sogenannten „Steuer-CDs“ und konnte gemeinsam mit dem Finanzministerium über 350 Millionen Euro aus ausländischen Bankgewinnen abschöpfen.

Erste Durchsuchungen haben bereits stattgefunden, weitere Maßnahmen sind angekündigt. Die steuerstrafrechtliche Aufarbeitung läuft auf Hochtouren.